Werkstatt Burghofbühne – Mephisto von Klaus Mann

Nadja Blank wird uns durch die neue Inszenierung der Burghofbühne leiten. Wieder mit einem leckeren Mittags-Imbiss (Premiere in der KTH in Dinslaken am 31. Oktober, 20 Uhr)

Werkstatt Burghofbühne – mit Nadja Blank

Mephisto

nach einem Buch von Klaus Mann

mit einem Mittags-Imbiss
Sonntag, 27. Oktober 2024, 12 Uhr

Gasthof Himmel & Erde (Caspar Baur Str. 36, 46485 Wesel)

Nadja Blank studierte in Frankfurt Theater-, Film- und Medienwissenschaften, Musikwissenschaft und Pädagogik, war Dramaturgin am Staatstheater Mainz und arbeitet seit 2014 als leitende Dramaturgin und Hausregisseurin an der Burghofbühne Dinslaken. Die Chefdramaturgin erklärt die Entscheidung zu diesem Stück und beantwortet Fragen. Sie erzählt, welche Ideen hinter der Inszenierung stecken, welche Schauspieler, welche Anleitungen bekamen und gibt Einblicke in die Probenarbeit.

„Mephisto“ erschien 1936 im Exilverlag Querido und schildert in der Figur Hendrik Höfgens die Geschichte von Gustav Gründgens in der Hitler-Zeit. Höfgens berufliche Laufbahn befindet sich 1926 am Hamburger Künstlertheater auf einem Höhepunkt. Er spielt Hauptrollen und führt Regie, aber beim Gastauftritt der großen Dora Martin befällt ihn furchtbare Unsicherheit. Aus der Angst zu versagen und einer unstillbaren Sehnsucht nach Aufmerksamkeit speist sich sein fieberhafter Ehrgeiz. Sein Karrieresprung in die Hauptstadt führt ihn zu seiner Paraderolle: der Mephistopheles aus Goethes „Faust“. Hitlers Machtergreifung trifft ihn ganz unvorbereitet – bringt ihm aber eine einflussreiche Fürsprecherin: Lotte Lindenthal, zukünftige Ehefrau des Ministerpräsidenten, plant ihr Debüt auf den Bühnen Berlins und wünscht sich Höfgen zum Spielpartner. Es folgt ein kometenhafter Aufstieg bis an die Spitze der Preußischen Staatstheater….

Am Beispiel der Figur Höfgen entwickelt Klaus Mann die Erzählung eines Künstlers im Dritten Reich, der für seinen Erfolg einen Pakt mit dem Teufel schließt. Höfgen vollzieht sein Mitläufertum aber keineswegs mit kaltblütigem Zynismus, sondern unter zumindest gelegentlich aufbrandenden Gewissensqualen. Sie zeigen ihn in seiner ganzen Zerrissenheit nicht nur als erfolgreichen Karrieristen, sondern auch als einsamen, verzweifelten Menschen. Diese genau beobachteten Verbindungen von Schauspiel und Opportunismus, von Kunst und politischer Macht, geben „Mephisto“ seinen Stellenwert in der Literatur und seine anhaltende Relevanz als Theaterstoff.

Der Vorverkauf an den u.g. Stellen (außer Kammer) hat begonnen – der Eintritt (incl. Mittags-Imbiss) für diese Veranstaltung beträgt 16 € (rkw-Mitglieder, Schüler und Studenten 5 €).