Datum/Zeit: 24.06.2014 - 20:00
Lesung mit r(h)ein-kultur-welt im Lohberger Ledigenheim
Hundert Jahre ist es her, da begann ein Krieg, der heute in den Geschichtsbüchern als „Erster Weltkrieg“ bezeichnet wird. Er brachte unvorstellbares Leid über die Völker Europas. Ein ganzer Kontinent lag in Schutt und Asche. War dieses verheerende Gemetzel tatsächlich nur ein Schritt auf dem Weg von Bismarck zu Hitler? War es eine logische Konsequenz, nach dem sich das Deutsche Reich, wirtschaftlich erfolgreich, militärisch brillant, kulturell strahlend, den Neid der übrigen Nationen zugezogen hatte? Was unterschied Deutschlands Verhalten im Krieg von dem der Versailler Siegermächte – von den kolonialistischen Briten, den revanchistischen Franzosen oder den rassistischen USA? Führten sie Krieg, um die Menschheit mit Völkerrecht und Demokratie zu beglücken? Achteten sie die Neutralität ihrer Nachbarn? Prüften sie ernsthaft Deutschlands Kompromissangebote oder setzten sie von Anfang an auf einen Unterwerfungsfrieden?
Hundert Jahre gab es auf diese und andere Fragen keine befriedigenden Antworten. Anlässlich des 100. Jahrestages des Beginns des 1. Weltkriegs bemühen sich diverse Historiker um eine solche Antwort. Einer von Ihnen ist Jörg Friedrich. Mit der ihm eigenen erzählerischen Kraft schildert er einen Zivilisationsbruch, der Europa über Nacht in ein Schlachtfeld verwandelte, auf dem Recht, Humanität, christliche Werte, politisches Augenmaß und wirtschaftliche Vernunft auf allen Seiten mit Füßen getreten wurden
Mit seinem Buch über den Bombenkrieg gegen Deutschlands Städte „Der Brand“ erzielte Jörg Friedrich einen Welterfolg: es liegt in zwölf Sprachen vor. Auch der Folgeband „Brandstätten“ wurde zum Bestseller. Friedrichs umfangreiches Werk enthält Standardtitel zur NS-Zeit, die ihm internationale Auszeichnungen eintrugen.
Mit der Meinung des in Essen geborenen und in Berlin lebenden historischen Publizisten waren und sind aber nicht alle Leser und Historiker einverstanden. Kontroverse Diskussionen, ein Umdenken und eine Neubewertung der Geschichte waren die Folge. Etliche Jahre hat sich der Autor Zeit gelassen, im Mai legte er sein neues Werk „14/18 – Der Weg nach Versailles“ vor. Sicher wird es darüber wieder Diskussionen geben, womöglich hitzige Debatten.
Sie können nun Jörg Friedrich am Dienstag den 24. Juni persönlich kennenlernen. Der Verein r(h)ein-kultur-welt – rkw – hat den Autoren für eine Lesung im Ledigenheim Lohberg gewinnen können. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr. Der Eintritt für Erwachsene kostet 14 Euro, für Schüler und Studenten 4 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf in den Buchhandlungen Korn in Dinslaken in der Eppinghovener Straße 24 (Telefon 02064-58310) und in Wesel in der Brückstraße 13 (Telefon 0281-4773362). Ferner bei Schreibwaren Gross in der Friedrichsfelder Straße von Voerde (Telefon 02855-81958) und bei Buch und Präsent Mila Becker in Friedrichsfeld, Bülowstraße 4 (Telefon 0281-41409). Eventuelle Restkarten an der Abendkasse.
Veranstaltungsort
Ledigenheim Lohberg